Am 27. November 2008 leben 45 Asylsuchende im Transitzentrum Flüeli Valzeina, darunter auch zwei Familien mit Kleinkindern. In der geltenden Baubewilligung ist die Belegungsanzahl auf max. 37 Betten reglementiert. Einen Aufenthaltsraum für die Bewohner gibt es nicht, und zum Kochen steht lediglich eine Küche mit zwei gewöhnlichen Haushaltskochherden zur Verfügung. Positiv aufgefallen ist uns, dass für die Vorräte in jedem Zimmer ein Kühlschrank zur Verfügung steht.
Für ihre gesamten Ausgaben für Essen, Hygiene, Telefon, Transport etc. erhalten die Asylsuchenden Fr. 11.00 pro Person und Tag. Viele dürften zwar arbeiten, aber die abgeschiedene Lage ihrer Unterkunft und mangelnde Deutschkenntnisse erschweren die Arbeitssuche. Obwohl Asylsuchende in einem laufenden Verfahren darauf Anspruch hätten, wird in Valzeina bis jetzt kein Deutschunterricht angeboten, und in dem weitverstreuten Dorf ohne Einkaufsmöglichkeit besteht auch kaum Möglichkeit, im Kontakt mit der Bevölkerung Deutsch zu lernen. Einmal pro Woche werden die Bewohner ins Tal und zurück gefahren. Ansonsten sind sie auf den Post-Kleinbus angewiesen, dessen letzter Kurs Valzeina abends um 18:38 erreicht. Von der Station bis zur Unterkunft ist noch ein halbstündiger Fussmarsch bergauf zurückzulegen.
Als zusätzliches Hindernis erweisen sich die Transportkosten: Eine Fahrt nach Grüsch (der nächsten Ortschaft mit Einkaufsmöglichkeit) und zurück kostet je nach Verbindung zwischen Fr. 9.60 und Fr. 12.80. Ein Retourbillett nach Chur, wo sich der nächste Caritas-Laden für vergünstigten Einkauf und die Beratungsstelle für Asylsuchende befinden, kostet je nach Verbindung zwischen Fr. 24.80 und Fr. 35.20.